Über mich
So sieht mich mein Freund und Comic-Zeichner Darko Zebic und das kommt der Realität ziemlich nah. IMMER einen weißen Helm und weiße Schuhe! Immer ohne Handschuhe, es sei denn lange Handschuhe sind angesagt. Die Hose darf NIE bis zum Knie reichen. Bei den Socken bin ich oldschool, einen ganz kleinen Bund dürfen sie haben. Und wenn Brille, dann weiß und orangefarbene Gläser. Es kommt nicht darauf an gut zu fahren, sondern gut auszusehen :-)
Mein sportlicher Lebenslauf
Nach einigen erfolglosen Versuchen im Fußball und Turnen landete ich im Alter von 10 Jahren 1974 beim Rad fahren und bei der Radsportgemeinschaft Kiel. Rad fahren machte Spaß und förderte meinen Unternehmungsdrang, denn ich erkundete in diesem frühen Alter bereits die Umgebung Kiels auf eigene Faust. Wie ich genau zum Radsport kam, lest ihr hier! Ich verschrieb mich dem Radwandern und der RG Kiel, denn für einen Wechsel zum Rennsport waren meine schulischen Leistungen zu schlecht. Nicht dass man für Radrennen besonders intelligent sein muss, aber der Trainingsaufwand ist höher und meine Eltern sahen darin die Gefahr, dass ich noch schlechter in der Schule werden würde. Mit den Jungs hab ich trotzdem heimlich trainiert und so sind viele Jahres-Kilometer zusammengekommen, die mich in den Schülerklassen zu drei Bundessiegen und etlichen Vereins- und Verbandsmeisterschaften im Radwandern brachten. Und nebenbei spielte ich noch Radball in der Halle, erst als Ausgleich im Winter, aber bald auch ganzjährig.
Meine Eltern brachte ich damals ebenfalls zum Radsport. Ende der Siebziger wurde es modern, sich wieder sportlich zu betätigen. Mein Vater Willi wurde Radwanderwart der RG Kiel und im Radsportverband SH und später auch im Bund Deutscher Radfahrer. Anfang der Achtziger brauchte die RG Kiel einen Jugendwart für die mittlerweile über 40 Jugendlichen und ich stellte mich mit gerade mal 17 Jahren gerne zur Verfügung. Ich wollte damals schon Verantwortung übernehmen. Und ich setzte zu dieser Zeit auch Prioritäten. Meine damalige Freundin Andrea musste auch Rad fahren, damit sie ihren Schatz am Wochenende zu sehen bekam. Dass ihr das nicht unbedingt geschadet hat beweist die Tatsache, dass wir in diesem Jahr (2022) 42 Jahre zusammen sind und Andrea mir nachwievor zur Seite steht und den Rücken frei hält.
1982 tauchte eine neue Radsportart im Norden auf. Radtourenfahren – die sportliche Variante des Radwanderns war genau das richtige für den jungen Radfahrer. Da es eine Breitensportart war, kümmerte sich mein Vater als LV-Fachwart um den Aufbau, aber schnell wurde es ihm zu viel. Und was lag da näher, als die Position in der Familie zu belassen. Und so wurde ich 1984 Fachwart für Radtourenfahren im Verband und im Verein. Schnell wurden die ersten RTF-Veranstaltungen mit der RG Kiel organisiert und im Laufe der Jahre auf einen sehr hohen Standard gebracht. Dazu gesellten sich die ersten Großveranstaltungen wie der 1990 gegründete Super-Cup des BDR, in dessen Premieren-Saison ich einen Radmarathon über 300 km mit fast 200 Teilnehmern verantwortlich organisierte. Es war das erste Mal, dass eine Veranstaltung in SH von ALLEN Breitensport-Vereinen gemeinsam organisiert wurde.
Im Jahre 1994 suchte der Radsportverband einen neuen Präsidenten. Mit mir wurde schnell ein geeigneter Kandidat gefunden und ich wurde gewählt. Ich war vor allen Dingen jung und mit 29 Jahren noch entwicklungsfähig. Jetzt hatte ich mich auch um alle anderen Sportarten zu kümmern, ich blieb allerdings RTF-Fachwart und legte selbst weiterhin viele Kilometer auf dem Rad zurück. Aber auch der Rennsport hielt im Leben der Familie Schmidt Einzug. Ich absolvierte die Kommissärs-Ausbildung (Radrennen-Schiedsrichter) als Lehrgangsbester und wurde fortan gerne als Kommissär eingesetzt. Und ich organisierte die ersten Radrennen, begann jedoch mit einem viel beachteten Knaller, der Deutschen Meisterschaft der Senioren 1995 in Brokdorf. Mein Meisterstück, sozusagen.
Quasi nebenbei begann ich mit der Moderation von Radsportveranstaltungen. In einer wichtigen Periode habe ich zahlreiche Radrennen und Ehrungsveranstaltungen wie den "Tag der Meister" moderiert. Was 1994 mit einem Mountainbikerennen begann, gipfelt heute in der Tatsache, dass man mir nur ein Mikrofon in die Hand drücken muss und schon sprudelt es aus mir heraus - obwohl ich doch sonst ein eher ruhiger Mensch bin :-)
Im Jahre 2000 zog Familie Schmidt, mittlerweile mit zwei Mädchen vergrößert, nach Nortorf. Wir blieben zwar Mitglieder in der RG Kiel, aber auf Dauer war die Entfernung zu weit. Und so reifte die Überlegung, in der Region Nortorf einen Radsportverein zu initiieren. Dazu sollten die Nortorfer aber zunächst für den Radsport interessiert werden. So wurden 2004 mit dem Radsportverband die Meisterschaften der Nordverbände im Zeitfahren und im Straßenfahren organisiert. Der Anfang war geschafft und 2005 wurde die Rad+Sport+Gemeinschaft Mittelpunkt Nortorf gegründet. 2006 gab Familie Schmidt mit der Organisation des Bundes-Radsport-Treffens in Kiel ihren Abschied.
Seitdem hat sich die Region am Mittelpunkt auch zu einem Mittelpunkt des Radsports im Norden entwickelt. In diesem Team machte es Spaß, Veranstaltungen anzubieten und immer wieder neue Maßstäbe zu setzen. Die Radtourenfahrt „Rund am Mittelpunkt“ war weit über die Grenzen des Landes bekannt. 2008 wurde mit der Organisation des Bundes-Radsport-Treffens und der UCI-Weltjugendspiele im Fahrradtrial ein Fest für den Radsport mitten in der Stadt Nortorf organisiert, das unvergessen bleibt. 2009 wurde mit dem Radrennen „Giro Nortorf“ Neuland betreten. Über 800 Rennfahrer aus ganz Deutschland und Skandinavien gaben sich seitdem zu Saison-Beginn ein buntes Stelldichein. Der einzigartige „Mitternacht-Radmarathon“ wurde in Nortorf geboren und die „24 Stunden von Nortorf“ hatten Kult-Charakter.
Eines liegt mir im Radsport besonders am Herzen. Das Bundes-Radsport-Treffen, das ich seit 1978 ununterbrochen besuche und für das ich seit 2002 auf Bundesebene beim Bund Deutscher Radfahrer zuständig bin. Nach meiner Idee sind 2002 die RTF-Fahrer dazu gekommen, damit das bis dahin als Bundestreffen der Wanderfahrer bekannte Format nicht ausstirbt. Und nach meiner Idee wird es seit 2006 (Kiel) als Wochentreffen durchgeführt, um vor Ort gemeinsam Rad zu fahren. Was noch einfach begann, wurde 2008 mit Nortorf perfektioniert und bildet seitdem den Standard des Bundes-Radsport-Treffens.
Und so kommen wir zum Bund Deutscher Radfahrer. Seit 2002 bin ich also Mitglied der Kommission Breitensport. Schon der damalige Vizepräsident wollte mich zu seinem Nachfolger machen, aber ich hatte ja den Verein und den Verband. 2015 gab es eine Situation in der ich erkannte, dass im Breitensport etwas passieren muss, dass die Öffentlichkeit Notiz vom Breitensport nehmen musste und ich übernahm die Öffentlichkeitsarbeit für den Breitensport. Aber es musste noch mehr passieren, es lag so viel brach, und deshalb übernahm ich dann das Amt des Koordinators für Breitensport-Konzepte, also alles was rechts und links des Mainstreams lag. 2021 konnte ich mich nicht mehr wehren, es gab keine Alternative, und ich wurde zum BDR Vizepräidenten Breitensport gewählt. Seitdem versuche ich mit meinem Team, den Breitensport moderner, digitaler und vielfältiger aufzustellen.
Seit 1985 habe ich fast 200 Radsportveranstaltungen verantwortlich organisiert. Darunter 2 Deutsche Meisterschaften, 2 Bundes-Radsport-Treffen, 6 Norddeutsche Meisterschaften, 7 BDR-Super-Cups, 18 Etappenfahrten, 10 Mal die 24-Stunden-von-Nortorf, 70 Radtourenfahrten, 50 Radmarathons und Brevets, 35 Radrennen und sogar 3 Countrytourenfahrten (Stand 2022). Immer an meiner Seite, erste Ideen-Anhörerin und auch Kritikerin, Andrea, genannt Pöppi.
Corona hat auch bei Familie Schmidt etwas bewirkt. Nachdem unsere Veranstaltungen 2020 ausgefallen sind, haben wir die freie Zeit schätzen gelernt - wir waren froh über diese Pause, mal das Hamsterrad verlassen. 2021 und 2022 folgten ohne große Veranstaltungen. Klar haben wir unsere Brevets veranstaltet, aber nicht mehr. Die Pause hat uns gut getan, wir haben mehr Zeit für uns gehabt und das auch genutzt. Doch so langsam fängt es an zu kribbeln und 2023 soll wieder eine richtige RTF mit der RSG stattfinden, nach einem teilweise neuen Konzept.
Nachwievor bin ich auf dem Rad sehr aktiv. Seit 1982 habe ich 3.121 RTF-Punkte gefahren und es damit in die TopFive der ewigen Bestenliste des Radsportverbandes gebracht (Stand Ende 2021). 2014 fuhr ich meinen persönlichen Rekord mit 155 RTF-Punkten, fahre regelmäßig 20-25 Radmarathons (> 200 km), werde jedes Jahr Super-Finisher vom NordCup-Radmarathon und seit 2013 auch Finisher des BDR-Radmarathon-Cup Deutschlands. Seitdem ich STRAVA benutze, weiß ich auch, dass ich seit 5 Jahren im Schnitt 10.000 km im Jahr fahre.
Im Laufe der Jahre wurde ich mit vielen Auszeichnungen beehrt. Ich erhielt die Goldene Ehrennadel des Bundes Deutscher Radfahrer, die Goldene Ehrennadel des Landessportverbandes Schleswig-Holstein, die Goldene Ehrennadel der Bundes-Ehren-Gilde im Bund Deutscher Radfahrer, die Goldene Ehrennadel der Radsportgemeinschaft Kiel und natürlich auch die Goldene Ehrennadel des Radsportverbandes Schleswig-Holstein. 2010 wurde mir in Kiel die Sportplakette des Landes Schleswig-Holstein verliehen, die höchste Auszeichnung, die der Sport in Schleswig-Holstein zu vergeben hat. 2014 wurde ich zum Ende meiner Präsidentschaft nach 20 Jahren im Radsportverband zum Ehrenmitglied ernannt...
Und es geht weiter! Solange es uns Spaß macht, geht es weiter...